Girls Out West

Girls Out West arbeitet vor allem mit Amateur*innen. Neue Bewerber*innen werden von Liaison Manager Ivana Liquor interviewt und erhalten schriftliche Informationen über den Job und die Bedingungen. Während des ersten Gesprächs werden auch Grenzen angesprochen, wobei betont wird, dass es in Ordnung ist, Grenzen zu haben, und dass diese Grenzen Girls Out West nicht davon abhalten, die Darstellenden zu buchen. Die Darstellenden werden auch gefragt, ob sie bereit sind, für einen Bonus bestimmten Praktiken zuzustimmen, eine Frage, die dann am Set vor dem Dreh erneut gestellt wird. Am Drehtag haben die Darstellerinnen Zeit, sich gegenseitig kennen zu lernen. Ein Dreh dauert 4 Stunden bei Anfänger*innen, 3 Stunden bei Solodarsteller*innen und 6 Stunden bei Paaren.

„Girls Out West“-Darstellende erhalten eine Pauschalvergütung, die sich nach der Art des Drehs richtet. Solo- oder Duo-Clips zum Beispiel werden unterschiedlich bezahlt. Es gibt Boni für folgende Praktiken: Anal, Squirting, Fisting, Pinkeln. Außerdem erhalten die Darstellenden einen Bonus von 200 AUSD, wenn sie einen eigenen Drehort zur Verfügung stellen. In diesem Fall sorgt das Team von Girls Out West dafür, dass der Ort nach dem Dreh gründlich gereinigt wird. Einen Bonus gibt es auch für das Anwerben neuer Models.

Alle Darstellenden erhalten vollen Zugang zur Girls Out West Website.

(STI-Prävention – Testangebot/-pflicht; Zugang zu Verhütungsmitteln)

Die Darstellenden erhalten eine E-Mail mit einer Liste obligatorischer Gesundheitstests, die sie 2-4 Wochen vor den Dreharbeiten durchführen müssen. Darin sind auch Informationen darüber enthalten, wo sie die Tests durchführen lassen können. Am Tag des Drehs bekommen die Models die Testergebnisse der Drehpartner*innen zu sehen und unterschreiben sie.

… bei Praktiken, Upload, Drehpartner*innen:

Die Grenzen können sich jederzeit ändern, auch während der Dreharbeiten. In diesem Fall bricht die Regisseurin die Dreharbeiten ab und das gesamte Drehbuch wird geändert, um die neuen Grenzen zu berücksichtigen. Am Drehtag haben die Darstellenden die Möglichkeit, in Ruhe über ihre Vorlieben und Abneigungen zu sprechen und die Szene zu durchzugehen. Sie besprechen auch, ob sie mit bestimmten Praktiken wie Fuß- oder Achsel-Spielen einverstanden sind. Diese Körperteile werden vor dem Dreh immer gereinigt. Die Zahlung von Prämien als Anreiz, bestimmte Praktiken auszuführen, wird von vielen der von uns gelisteten Websites nicht unterstützt. Prämien können dazu führen, dass Darstellerinnen wegen der besseren Bezahlung mehr tun, als sie wirklich wollen. Die Darstellenden treten alle Rechte am Bildmaterial ab. Ihre Clips werden nur hinter der Paywall von Girls Out West gezeigt, sofern sie dem Verkauf an andere Seiten nicht explizit zustimmen. Es gibt jedoch einen Download-Link zu jedem Video, was bedeutet, dass Nutzer die Inhalte so lange speichern können, wie sie wollen.

Girls Out West legt Wert auf Authentizität und eine vielfältige Besetzung. Allerdings gibt es bei dieser Vielfalt auch einige Einschränkungen: Männer, sowohl trans als auch cis Männer, sind nicht vertreten, was angesichts des „Nur-Frauen“-Brandings der Website nicht überrascht. Die wenigen Videos, die cis Männer zeigen, erhalten in den Kommentaren eher kritisches Feedback vom männlichen Publikum. Das Fehlen von trans Frauen ist jedoch eindeutig diskrimminierend. Liaison Manager Ivana Liquor, selbst genderqueer, setzt sich für mehr Geschlechterdiversität bei Girls Out West ein.

Es gibt bestimmte Kategorien und Praktiken, die auf Girls Out West nicht gezeigt werden: Hardcore-BDSM, Scat, Spucken, Blood Play und Ohrfeigen. Viele der Kategorien konzentrieren sich auf bestimmte Körperteile oder Praktiken, zum Beispiel „Sommersprossen“ oder „Pussy Spreading“. Uns sind zwei Kategorien aufgefallen, die das Alter fetischisieren: „MILF“ und „Teen“. In der Kategorie „Teen“ finden sich (unter anderem) Videos mit einer sehr jungen Frau (laut Website zum Zeitpunkt des Drehs 18 Jahre alt) in Solo-Videos, in denen sie Kinderspiele spielt. Diese Videos sind aufgrund ihrer Bildsprache und ihrer Beschriftung ziemlich verstörend.

Auf der Website findet sich eine spannende Vielfalt von Menschen. Verschiedene Körperformen, Altersgruppen, einige nicht-binäre Menschen, People of Color und Künstler*innen mit Behinderungen sind vertreten. Männer, genderqueere und trans Personen sind unterrepräsentiert. 

Alle Darstellenden haben ihre eigene Unterseite, auf der du sie ein wenig kennenlernen kannst: Alter, sexuelle Vorlieben, Hobbys, Beruf und sogar Sternzeichen!

Obwohl die Website eindeutig eher video- als textorientiert ist, hat jeder Clip und jede Fotoserie eine eigene kleine Beschreibung und Tags. Girls Out West benutzt für die Darstellenden ihre bevorzugten Pronomen, sowohl im Beschreibungstext als auch bei der direkten Ansprache. Liaison Manager Ivana fragt die Darstellenden wie sie beschrieben werden möchten (oder auch nicht). Die Texte versuchen zu beschreiben, wer die Darstellenden sind, nicht was sie sind. Während die User Inhalte öffentlich kommentieren können, ist Girls Out West bestrebt, Kommentare zu moderieren und Kritik, die auf die Darstellerinnen persönlich abzielt (z. B. wegen ihres Aussehens), zu entfernen. Bei der Überprüfung fanden wir einige sehr abfällige Kommentare. Die Möglichkeit, Kommentare zu melden, wäre eine nützliche Ergänzung für die Website.

Die Werbung ist möglicherweise das größte Manko dieser ansonsten sehr charmanten Seite. Es gibt eine Reihe von Werbebannern, die als zusätzliche Kategorien von Girls Out West getarnt sind. Die verlinkten Seiten entsprechen nicht unserem Verständnis von ethischem Porno, ebenso wenig wie die „Kategorien“, die rassistische, stereotype und sexistische Pornosprache verwenden.

Sprache: Englisch

Die Website ist einfach zu navigieren. Die Videos werden flüssig abgespielt, das Skippen durch die Clips funktioniert gut, obwohl es keine Vorschaufunktion auf der Zeitleiste gibt. Für Ende 2023 ist eine umfassende Überarbeitung angekündigt, einschließlich eines moderneren Looks und höherer Geschwindigkeit. Alle Inhalte sind mindestens in HD-Qualität verfügbar, einige davon auch in 4K. Die ältesten Clips stammen aus dem Jahr 2010 und es gibt zu jedem eine Zusammenfassung, die sehr anschaulich, heiß und explizit ist.

Jeder Clip hat einen Vor- und Abspann, in dem die Personen vor und hinter der Kamera aufgeführt sind. Die Crew besteht ausschließlich aus weiblichen oder nicht-binären Personen. Über das Team, das das Unternehmen leitet, erfahren wir allerdings nicht viel. Es wurde uns gegenüber anonyme Kritik an der Besitzerin von Girls Out West geäußert, die auch an einigen der Shootings beteiligt ist. So wurde infrage gestellt, ob Konsens-Praktiken beim Dreh von ihr respektiert werden.