LUSTCINEMA

Auf der Website von LustCinema wird nicht explizit auf die Werte hingewiesen, die auf den anderen Seiten von Erica Lust (XConfessions und Else Cinema) verlinkt sind. Daher ist unklar, ob die Werte auch für alle Filme auf lustcinema.com gelten. Eine weitere wichtige Frage ist, ob diese Werte, sollten sie für LustCinema zutreffen, dann auch für die Filme von externen Produktionsfirmen gelten und ob es eine vertragliche Absprache in irgendeiner Form mit diesen Firmen gibt.

Zur Bezahlung macht LustCinema keine Angaben.

(STI-Prävention – Testangebot/-pflicht; Zugang zu Verhütungsmitteln)

Auch hierzu macht LustCinema keine Angaben.

… bei Praktiken, Upload, Drehpartner*innen:

Hierzu werden keine Angaben gemacht.

Es gibt keine Erklärung zu den ethischen Ansprüchen bei LustCinema.

 Das Angebot an queeren Filmen ist nicht sehr groß, es gibt aber zum Beispiel die vierteilige Serie „Fragments“ mit der queeren Porno-Ikone Jiz Lee zu sehen.

Die Kategorien sind nicht rassistisch, Trans-Darsteller*innen werden in einer eigenen Kategorie aufgeführt, ohne sie zu fetischisieren.

Auf LustCinema gibt es viele sehr junge weiße Frauen unter den Darsteller*innen, während Ältere leider Klischees bedienen („Darsteller altern wie ein guter Wein“).

Die Darstellenden und die Regisseur*innen werden teilweise auf einer eigenen Seite kurz vorgestellt. Manche werden nur mit ihrem Namen und den Filmen, bei denen sie mitgewirkt haben, aufgeführt.

Die Titel „Innocence Lost Vol. 2“, „Things Your Wife Won’t Do“ und „Just Unleashed 17“ beschreiben die teilweise fragwürdigen Inhalte der Filme der externen Produktionsfirmen gut. Die Anspielungen auf unschuldige, sehr junge Mädchen entspricht nicht unserer Vorstellung von Konsens. Der „männliche Blick“ ist bei LustCinema überall zu sehen.

Die Seite kommt bis auf Pop-Ups in eigener Sache ohne Werbung aus.

Sprache: Englisch

Die Seite ist übersichtlich, es werden die neusten Film-Highlights hervorgehoben, es kann nach Darsteller*innen und Kategorien gefiltert werden. Die Kategorien und Trailer können schon vor einer Anmeldung durchstöbert werden.

Bei den meisten Filmen sind die Regisseur*innen angegeben, es finden sich aber auch eine ganze Reihe gedreht von Anonym. Auch da stellt sich die Frage nach der Transparenz: Wenn LustCinema nicht angibt, wer den Film gedreht hat, wie können dann gute Arbeitsbedingungen am Set garantiert werden und wer ist dafür verantwortlich?